»Aber woher wollt Ihr das Gold nehmen, um ein Scherzartikelgeschaft zu eroffnen?«fragte Hermine skeptisch.»Ihr werdet alle Bestandteile und Materialien benotigen – und Raume ebenfalls, vermute ich.«
Harry sah nicht auf die Zwillinge. Sein Gesicht fuhlte sich hei? an. Er lie? seine Gabel vorsichtig fallen und buckte sich, um sie wieder aufzuheben. Er horte Fred uber seinem Kopf sagen:»Stell uns keine Fragen, und wir werden dir keine Lugen erzahlen«Hermine. C«mon.
George, wenn wir sie rechtzeitig bekommen, konnten wir vor noch Krauterkunde ein paar Ausdehnbare Ohren verkaufen.«
Harry tauchte unter dem Tisch hervor, um Fred und George weggehen zu sehen, jeder einen Stapel Toasts mit sich nehmend.
»Was hat das zu bedeuten?«fragte Hermine, von Harry zu Ron schauend.»Stell uns keine Fragen…«Bedeutet es, da? sie bereits Gold haben, um ein Scherzartikelgeschaft zu eroffnen?«
»Du wei?t, da? ich mich daruber bereits gewundert habe«sagt Ron die Augenbrauen runzelnd.»Sie kauften mir diesen Sommer eine neue Ausstattung an Kleidung und ich konnte nicht verstehen, woher sie die Galleonen nahmen.«
Harry beschloss, die Konversation aus diesen gefahrlichen Gefilden herauszufuhren.
»Glaubt ihr, da? es stimmt, da? dieses Jahr so schwer wird, wegen der Examen?«
»Oh ja,«sagte Ron»sehr schwer sogar. Die Zaubergrade sind wirklich wichtig. Sie beeinflussen fur welche Jobs du dich bewerben kannst und alles. Wir bekommen auch Bewerbungsberatung spater in diesem Jahr, sagte Bill. So kannst du auswahlen, welche UTZs du nachstes Jahr machen willst.«
»Wi?t ihr schon, was ihr nach Hogwarts machen wollt?«fragte Harry die anderen beiden als sie die Gro?e Halle ruckwarts verlie?en und auf ihren Klassenraum fur Geschichte der Zauberei zusteuerten.
»Nicht wirklich«sagte Ron langsam.»Ausser…gut…«
Er schaute etwas verlegen.
»Was?«drangte ihn Harry.
»Gut, es ware cool, ein Auror zu sein«sagte Ron die Hand vor den Mund haltend.
»Ja, ware es«sagte Harry leidenschaftlich.
»Aber sie sind wie eine Elite«sagte Ron»du mu?t sehr gut sein. Was ist mit dir, Hermine?«
»Ich weiss nicht, sagte sie.«Ich denke, ich wurde gern etwas wirklich lohnenswertes machen.«
»Ein Auror ist lohnenswert«sagte Harry.
»Ja, ist es. Aber es ist nicht die einzige lohnenswerte Sache«sagte Hermine nachdenklich.»Ich meine, wenn ich spater zum Bund fur Elfenrechte gehen konnte…«
Harry und Ron vermieden es vorsichtig, sich einander anzusehen.
Geschichte der Zauberei war fur gewohnlich das langweiligste Fach der Zauberei. Prof. Binns, ihr Gastlehrer, hatte eine drohnende eintonige Stimme, was immer eine Garantie dafur war, binnen 10 Minuten eine feine Schlafrigkeit zu erzeugen, bei warmem Wetter in funf Minuten. Er variierte die Form seiner Unterrichtsstunden nie, lektorierte ohne Pause, wahrend sie Notizen machten oder treffender, schlafrig in den Raum blickten. So hatten Harry und Ron schon lange fur sich beschlossen, Notizen fur dieses Fach lediglich vor Examen auf Kopien von Hermines Aufzeichnungen zu beschranken, sie allein schien der einschlafernden Macht von Binn«s Stimme standhalten zu konnen.
Heute litten sie eineinhalb Stunden unter dem Brummeln uber gigantische Kriege. Harry horte bereits in den ersten zehn Minuten genug, um wage einschatzen zu konnen, da? dieses Fach bei einem anderen Lehrer hatte interessant sein konnen, doch dann verlor sich seine Aufmerksamkeit vollig und er verbrachte die ubrige Stunde und zwanzig Minuten.mit dem Spielen von Henker mit Ron auf einer Ecke seines Pergaments wahrend Hermine ihnen bose Blicke aus ihren Augenwinkeln zuwarf.
»Wie ware es,«fragte sie sie kuhl als sie das Klassenzimmer zur Pause verlie?en (Binns trieb es durch die Tafel fort)
wenn ich euch dieses Jahr meine Notizen nicht ausleihen wurde?«
»Wir wurden durch unser Examen fallen«sagte Ron,»wenn du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst,
Hermine…«
»Ja, das hattet ihr auch verdient,«erwiderte sie,»ihr versucht gar nicht, ihm zuzuhoren, stimmts?«
»Wir versuchen es«sagte Ron.»Wir haben nur nicht dein Gehirn oder dein Gedachtnis oder dein Konzentration. – du bist eben cleverer als wir – ist es interessant, ihm zu folgen?«
»Oh, erzahlt mir nicht so einen Blodsinn.«sagte Hermine, aber sie schaute etwas erleichtert, als sie den Weg hinaus in den feuchten Hof anfuhrte.
Ein feiner, dunstiger Nieselregen fiel herunter, so da? die Menschen zusammgedrangt in den Hofecken standen, verschwommen auf die Ecken sehend. Harry, Ron und Hermine wahlten eine abgelegene Ecke unter einem tropfenden Balkon die Kragen ihrer Roben hochschlagend gegen die kalte Septemberluft und sprachen daruber, was Snape ihnen gewohnlich in der ersten Stunde des Hahres vorbrachte. Sie stimmten dem zu, da? es fur gewohnlich etwas extrem schweres war, gerade um sie aufzuwecken nach zwei Monaten Ferien. Da kam jemand um die Ecke auf sie zu.
»Hallo, Harry!«
Es war Cho Chang und, was noch wichtiger war, sie war wieder alleine. Dies war hochst ungewohnlich: Cho war meistens umgeben von einer Bande kirchernder Madchen; Harry erinnerte sich an die Hollenqualen, als er versuchte, sie zu fragen, ob sie ihn zum Weihachtsball begleiten wurde.
»Hi,«sagte Harry, sein Gesicht fuhlte sich heisser werdend an. Wenigstens bist du diesmal nicht mit Stinksaft bedeckt, sagte er zu sich selbst. Cho schien denselben Gedanken zu haben.
»Du bist das Zeug also los geworden?«
»Jau,«sagte Harry, der versuchte zu grinsen, so als ob der Gedanke an ihre letztes Treffen ihn erheiterte, statt ihn zu kranken.»Also, hast du… ahm… einen schonen Sommer gehabt?«
Einen Moment, nachdem er das gesagt hatte, wunschte er sich, er hatte es nicht getan – Cedric war Chos Freund gewesen und die Erinnerung an seinen Tod mu? ihre Ferien fast so schlecht beeinflu?t haben, wie er auf Harrys Einflu? genommen hatte. Es war schien ihr Gesicht zu straffen, aber sie sagte:»Oh, es war in Ordnung, wei?t du…«
»Ist das ein Tornados-Abzeichen?«wollte Ron plotzlich wissen, auf die Vorderseite von Cho«s Robe deutend, wo ein himmelblaues Abzeichen geschmuckt mit einem doppelten, goldenen T festgeheftet war.»Du unterstutzt sie nicht, oder?«
»Doch, das tue ich,«sagte Cho.
»Hast du sie immer schon unterstutzt, oder erst seit sie damit anfingen, die Liga zu gewinnen?«sagte Ron, mit einer, wie Harry es empfand, unnotig anklagenden Stimme.
»Ich habe sie unterstutzt, seit ich sechs war,«sagte Cho kuhl.»Wie auch immer… bis dann, Harry.«
Sie ging fort. Hermine wartete, bis sie den Hof zur Halfte uberquert hatte, bevor sie sich Ron zuwandte.
»Du bist so taktlos!«
»Was? Ich habe sie doch nur gefragt -«
»Hattest du«s dir nicht verkneifen konne, vielleicht wollte sie nur allein mit Harry sprechen?«
»So? Hatte sie doch gekonnt, ich habe sie nicht unterbrochen -«
»Warum um aller Welt mu?test du sie wegen ihrer Quidditch Mannschaft angreifen?«
»Angreifen? Ich habe sie nicht angegriffen, ich wollte nur -«
»Wer kummert sich darum, ob sie die Tornados unterstutzt?«
»Oh, komm schon, die Halfte aller Leute die du mit ihrem Abzeichen rumlaufen siehst, haben es sich erst in der letzten Saison gekauft -«
»Aber war hat das schon zu bedeuten!«
»Es bedeutet, das sie keine wahren Fans sind, sie springen nur auf den fahrenden Zug auf -«.»Das ist die Glocke,«sagte Harry dump, weil Ron und Hermine sich zu laut zankten, um es zu horen. Sie horten nicht einmal auf dem Weg hinunter in Snapes Verlie? auf zu diskutieren, wodurch Harry einen Menge Zeit dazu hatte, sich die Sache mit Neville und Ron noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Er konnte sich glucklich schatzen, wenn er doch nur einmal auf ein Gesprach von zwei Minuten mit Cho hatte, ohne sofort das Land verlassen zu wollen.
Und dennoch glaubte er, als er sich der Schlange au?erhalb der Ture von Snapes Klassenzimmer anschlo?, das sie es vorgezogen hatte zu Harry zu kommen und mit ihm zu reden, oder? Sie war Cedric«s Freundin; sie hatte Harry leicht dafur hassen konne, das er das Trimagische Labyrinth lebendig verlassen hatte, wahrend Cedric gestorben war, aber sie sprach mit ihm auf eine vollkommen freundliche Art, nicht so, als wurde sie ihn fur verruckt halten, oder fur einen Lugner, oder auf eine schreckliche Art und Weise verantwortlich fur Cedrics Tod… ja, sie hatte sich wirklich dafur entschieden, zu ihm zu kommen und mit ihm zu sprechen, und das zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen… und dieser Gedanke beflugelte Harrys Geist. Selbst der bedrohliche Klang der knarrend offnenden Kerkerture Snapes konnte kein Loch in die kleine, hoffnungsvolle Blase stechen, die in Harrys Brustkorb zu schwellen schien. Er ordnete sich im Klassenzimmer hinter Ron und Hermine ein und folgte ihnen zu ihrem ublichen Tisch an der Ruckseite, wo er sich zwischen Ron und Hermine setzte und die empfindlichen, gereizten Gerausche ignorierte, die beide nun von sich gaben.